Nutzen einer Releaseplanung

von Irving Tschepke

Exensio hat sich auf die Erstellung von webbasierten Informationssystemen spezialisiert, insbesondere „echte“ Portallösungen, worunter wir hoch-integrative Portale verstehen, die verschiedenste andere Systeme integrieren.

Warum ist eine Releaseplanung gerade für Portallösungen so wichtig?

Eine Portallösung wird selten so aufgesetzt und eingeführt, dass alle denkbaren Funktionalitäten beim Livegang vorhanden sind. Gerade Konzepte wie die Personalisierung sind häufig für die Beteiligten neu und erfordern ein Umdenken. Die Erkenntnis, dass nicht jeder die gleichen Menüs und Informationen sieht und die Startseite beim Kollegen gegebenenfalls völlig anders aussehen kann, kommt erst so richtig bei der Nutzung des Portals. Auch aus Sicht des Supports ist hier eine neue Situation vorhanden – es gibt nicht die eine richtige Ansicht, wenn Anwender aufgrund ihres Profils unterschiedliche Dinge sehen.
Ebenso tritt sehr häufig der „der Appetit kommt beim Essen“ Effekt ein – sprich die Anwender erkennen die Mächtigkeit der Konzepte und Funktionalitäten „erst“ bei der Nutzung und kommen dadurch auf viele weitere Einsatzszenarien und Ideen, für weitere Funktionen.

In Releases vordenken

Es empfiehlt sich daher, eine Portallösung stufenweise zu entwickeln und bereits vor der produktiven Einführung der ersten Version einen Releaseplan in der Tasche zu haben.
Ein Releaseplan ist also eine Planung, wann welche neuen Funktionalitäten den Anwendern zur Verfügung gestellt werden sollen. Dabei hat ein Releaseplan gewöhnlich immer „etwas  Luft“, um auch mal kurzfristige Anforderungen zeitnah umsetzen zu können.
Der Releaseplan ist daher ein wichtiges Instrument zur Steuerung, wann Anforderungen zu konkretisieren sind, wann diese umzusetzen sind, wann Tests und Rollout-Aktivitäten wie auch Schulungsaktivitäten einzuplanen sind.

Kurz zusammengefasst ergeben sich folgende Vorteile:

  • Ein geplanter Prozess zur Weiterentwicklung der Lösung
  • Ein definierter Prozess zur Berücksichtigung neuer Anforderungen
  • Eine klare Kommunikation zu den Anwendern, wann mit welchen neuen Funktionen zu rechnen ist
  • Eine Basis zur Planung von Budget und Ressourcen


Die Releasezyklen, d.h. wie häufig ein neues Release implementiert und produktiv gesetzt wird, können individuell festgelegt werden. Aus Sicht einer sicheren Projektabwicklung empfehlen wir häufig, mit einem überschaubaren Funktionsumfang in das erste Release zu starten. Daraus ergibt sich der Ansatz, nach dem erfolgreichen Golive einen regelmäßigen, konstanten Releasezyklus zu verfolgen und beispielsweise alle 1 oder 2 Monate ein neues Release bereitzustellen. Diese Phase der kurzen Releasezyklen wird irgendwann nicht mehr notwendig sein, da der Umfang an neuen Anforderungen sich so reduziert, dass das häufige Ausrollen (sehr kleiner) Releases sich nicht mehr lohnt. Schließlich produziert jedes Ausrollen einigen Aufwand (beispielsweise durch Re-Tests), die unabhängig vom Umfang der neuen Funktionen immer anfällt.

Gerade Portallösungen sind lebende Systeme, die stetig einer Weiterentwicklung unterliegen. Das notwendige Portal „Marketing“ sorgt dafür, dass die Lösung genutzt wird. Der Releaseplan steuert alle Informationen bei, damit das Portal weiter „vermarktet“ wird, sich weiterentwickelt und damit die Investitionen geschützt werden.

Und noch ein positiver Effekt tritt ein: Die Mitarbeiter sehen, dass ein System weiterentwickelt wird, es lebt und es sich lohnt, auch neue Ideen einzubringen. Der Nutzungsgrad und die Akzeptanz des Systems werden nachhaltig erhöht.

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