Impressionen von der SMX München 2012
Vergangene Woche habe ich am 27. und 28. März an der SMX - der Search Marketing Expo - 2012 in München teilgenommen. In diesem Blogbeitrag schildere ich meine Erfahrungen zur Konferenz im Allgemeinen und einige Erkenntnisse aus den einzelnen Vorträgen.
Insgesamt wurden parallel in vier großen Räumen Vorträge zu unterschiedlichen Themengebieten rund um SEO und SEA gehalten. Die Keynotes von Rand Fishkin, Will Critchlow und Prof. Wolfgang Henseler fanden einzeln im großen Ballsaal statt.
Viral-Marketing-Perfektion und SEO-Katastrophe
Ein spannendes Beispiel zu tollem viralem Marketing und gleichzeitig nur mäßigem SEO nannte Rand in seiner Keynote. Dollarshaveclub verkauft Rasierer und hat mit seinem Video auf Youtube fast 4 Millionen Views. Durch die losgetretene Welle kommt die Firma den ersten Bestellungen schon nicht mehr hinter her.
Jedoch - sucht man nach typischen Keywords zum Thema "Rasierer, Rasierer monatlich, Rasierer im Abo, Rasierer für einen Dollar" befindet sich die Webseite nie unter den Top 10 in Google. (Aufgrund der Keynote und der Tatsache, dass das mittlerweile von vielen als Beispiel herangezogen wird, befindet sich die Firma tatsächlich doch indirekt unter den Top 10 - nämlich bei Blogs und Foren, die genau darüber berichten.)
KML Sitemap für Local Searches
Mithilfe einer KML Sitemap erleichtert man Google das Auffinden des eigenen Unternehmens auf der Landkarte und ermöglicht so, dass bei der Suche nach dem Unternehmen auch gleich der passende Kartenausschnitt aus Google Maps angezeigt wird. Das ist zum einen hilfreich für den Nutzer, zum anderen wirkt dadurch der Suchtreffer in Google sofort "größer" und sticht eher ins Auge des Suchenden. Mehr dazu findet man bei Martijn Beijk und seinem Tutorial [1].
Social Networks und Suche
In allen Vorträgen, in denen es um die soziale Komponente der heutigen Suchmaschinen ging, wurde betont, wie wichtig es ist, neue Beiträge auf Google+ zu teilen und/oder +1en. Zusätzlich helfen Twitter, Facebook, you name it... Interessant ist, dass eine auf Google+ geteilte URL sofort in den Google Index aufgenommen wird - diese Chance eines schnellen Indizierens sollte man sich also nicht entgehen lassen.
Google+ Ripples [2] ist eine geniale Visualisierung von Google+ Shares - jeder Content in Google+ kann über Ripples gewissermaßen nachverfolgt werden: Ripples zeigt an, welche Circles den Content weitergeteilt haben, wer aus den Circles den größten Einfluss auf die Weiterverteilung hatte, usw. Genial! Einfach mal selbst bei einem beliebigen Beitrag ausprobieren. Auf seomoz wird Ripples im Detail vorgestellt [3].
Ein weiterer kleiner Tipp: Sind Ihnen die Personenbilder bei Top-Suchergebnissen in Google aufgefallen? Allein dadurch wird ein Link interessanter. Der Clue - das ist auch einfach für den eigenen Content zu erreichen. Das Stichwort heißt rel=author und Scott Hanselmann zeigt die Funktionsweise schön an einem Beispiel [4].
OpenGraph für Facebook
Damit die eigene Webseite auch in Facebook Shares gut aussieht, sollte man sich mit OpenGraph [5] beschäftigen. Damit lässt sich steuern, welches Bild, welcher Titel und welche sonstigen Meta-Informationen in Facebook angezeigt werden, wenn Content der eigenen Webseite geshared wird. Auf BlueGlass gibt es dazu die perfekte Anleitung [6].
Weitere interessante Möglichkeiten der Facebook APIs sind unter anderem auch, dass man die Interaktion eines Nutzers auf der eigenen Unternehmenswebseite auf dessen News Stream in Facebook pushen kann. Als Beispiel seien hier Zeitungen, allen voran der Guardian, genannt: Habe ich in Facebook erlaubt, dass der Guardian, die von mir gelesenen Artikel auf meiner Facebook-Seite publizieren darf, wird dies fortan mit allen Artikeln gemacht - stets mit Link zurück zum Artikel. Das klingt auf den ersten Blick vielleicht etwas schräg, es sollte aber schnell klar werden, dass der Guardian damit ungemein viele potentielle neue Leser erhält. Nämlich mindestens jeden meiner Freunde. Und sobald einer meiner Freunde das gleiche macht, spannt sich der Netzwerk-Graph weiter,...
Das Beispiel macht natürlich in dieser Weise nur für Zeitungen Sinn. Andere Szenarien wären das Anschauen eines Videos, einer Präsentation oder ähnliches. Ganz nach dem Motto: Max Mustermann schaut gerade das Video "Grails in Produktion - Teil 1" auf exensio.de
SMX After Dark
Der erste Tag der SMX schloss mit dem Beginn der SMX After Dark auf der Praterinsel ab. Die Party war riesig und das folgende Bild zeigt eine der vielen Tanzflächen ganz zu Beginn der Veranstaltung - später waren sie alle voll, die Tanzflächen. ;-)
Da gleichzeitig zur SMX auch die E-Commerce Messe Internet World in München stattfand, waren viele Internet-affine Leute auf die After-Party gegangen, die sich nett bei dem ein oder anderen Drink und dem köstlichen Essen austauschen konnten.
Fazit
Für mich persönlich war die SMX 2012 interessant und hatte viel an Informationen zu bieten, was ich so in der Form noch nicht kannte. Der Fokus liegt stark auf SEO und SEA und somit dreht sich im Prinzip alles um Google und/oder Bing. Die meisten Besucher kommen daher auch aus den Bereichen des Online Marketings oder ganz speziell der SEO-Abteilung.
Schade war, dass das ganze Thema Enterprise Search in keiner Session erwähnt wurde.
Weitere Berichte zur SMX 2012 in München
SMX München 2012 Recap: 121WATT: SMX München 2012 Recap
SMX Recap 2012: Mindshape: SMX Recap 2012
Recap & Faszinationspunkte: Jan Kutschera: SMX München Recap 2012Seonauten: SMX 2012 – Recap & Faszinationspunkte
Lustiges Gezwitscher: Tweetgeflüster von der SMX München 2012
Recap mit Video-Tipps: SMX – Recap inkl. Video-Tipps von Rand Fishkin
Auch in 2012 toll: SMX München: Auch 2012 toll!
[1] KML and sitemaps for SEO – The definitive guide
[2] Google: About Google+ Ripples
[3] Using Google+ Ripples to Connect with Influencers
[4] Embrace Authorship - The importance of rel=me and rel=author on your content's SEO and Google
[5] OpenGraph
[6] Unraveling Facebook Open Graph – Part 1