Impressionen vom World Usability Day 2012 in Mannheim

von Manuel Breitfeld

Gestern war World Usability Day, was mit Veranstaltungen rund um das Thema Usability in weit über 20 Städten zum Ausdruck gebracht wurde. Ich war beim World Usability Day in Mannheim und möchte hier kurz über die gewonnen Erfahrungen berichten.

Ablauf

Prof. Dr. Claus Heinrich, ehemaliges Mitglied des Vorstands der SAP AG, eröffnete die Veranstaltung im Technoseum in Mannheim. Wer nicht einige Minuten vor Beginn schon im Raum war, musste sich mit Stehplätzen an der Treppe begnügen. 
Der Tenor der Eröffnungsrede war deutlich - jede Person kann eine bestimmte Sache am besten und dafür sollte sie auch eingesetzt werden. Sprich: Überlasst das Designen den Designern.

Auch sein Aufruf zu "Simplicity" war klar und wurde durch ein sehr anschauliches Bild verdeutlicht:

(via StuffThatHappens.com)
 

Der weitere Ablauf des Tages war bestimmt durch kurzweilige Vorträge, die jeweils eine Dauer von 30 Minuten hatten. Neben einer Mittags- und Kaffeepause gab es - nicht wie bei vielen anderen Konferenzen - keine weiteren Pausen, was ich als sehr positiv empfand.

Konsistenz

Alle Vortragenden waren sich einig, dass zu einer guten Usability vor allem ein konsistentes Design gehört. Der Benutzer muss Bedienparadigmen wiedererkennen und verinnerlichen können - je konsistenter das Design ist, desto schneller und einfacher findet er sich zurecht. Dabei beinhaltete der Vortrag von Dr. Marcus Trapp eine Fülle von Beispielen, wie auch in der Nicht-Software Welt das leider zu oft vernachlässigt wird. Vorschlag für den Leser: Bitte schauen Sie sich in Ihrer Wohnung um und zählen Sie die unterschiedlichen Arten von Schaltern. ;-)

Mobility first

In nahezu allen Vorträgen wurde die mobilen User-Experience als besonders wichtig herausgestellt. Je nachdem welche Studie man betrachtet, werden nächstes oder übernächstes Jahr mehr Menschen das mobile Internet als das Desktop-Internet nutzen. Und auch in Unternehmen schreitet der mobile Trend voran. Wie wir an unseren Kunden sehen werden auch dort immer mehr iPads eingeführt.
Es ist also ganz klar: Mobil darf nicht vernachlässigt werden!
Eine clevere Strategie finde ich, schon in der Konzeption zuerst die mobile Ansicht z.B. einer Webseite zu betrachten. Das hat den Vorteil, dass a) mobil keineswegs unter den Tisch fällt und b) der Kunde gezwungen ist, sich über die wirklich wichtigen Inhalte Gedanken zu machen. Im Nachgang kann dann darüber gesprochen werden, was für Desktop-Benutzer an Zusatzinformationen eingeblendet wird.

Usability-Tests

Vitali Fischbein von der Agentur Siegmund stellte die Durchführung und Ergebnisse von Usability-Tests eines elektronischen Fahrplans vor. Das hat für mich nochmal anschaulich gezeigt, wie wichtig es ist, echte Benutzer bei der Interaktion mit einem Gerät oder einer Software zu sehen und auch zu hören. Durch die Kombination von Blickrichtungen und (ausgesprochenen) Gedanken lassen sich Schwachstellen im Bedienkonzept effektiv feststellen. Oftmals spricht die Person dabei einen möglichen Lösungsvorschlag gleich mit aus ("Wo ist denn der Zurück-Knopf??" "...links oben wie üblich ist er nicht... hmm...").

Fazit

Der World Usability Day in Mannheim war eine aufschlussreiche und kurzweilige Veranstaltung mit interessanten Vorträgen, die allesamt sehr praxisnah waren. Vielen Dank an die Organisatoren, Sponsoren und Referenten - ich würde mich freuen, eine solche Veranstaltung auch nächstes Jahr wieder besuchen zu können.

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