Experten finden lohnt sich
Im letzten Beitrag zum Thema Wissensmanagement [1] ging es um die Umsetzung einer Wissensdatenbank. Mit einer solchen Lösung können Informationen und Wissen effizient zugänglich gemacht werden.
Wie sieht es aber mit dem Wissen in den Köpfen der Mitarbeiter aus? Dieses implizite Wissen, vorwiegend auf vielen wertvollen Erfahrungen basierend, lässt sich schwer zugänglich machen. Aber gerade Erfahrungswissen und die bekannten „Lessons Learned“ sind so wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens.
Wie schon bei der Wissensdatenbank aufgezeigt, gibt es auch hier einen praxisorientierten Weg für eine Lösung, die ich anhand unseres Expert Finders vorstellen möchte.
Probleme von Experten Datenbanken
Kernpunkte einer Lösung
- Strukturierte Expertise-Erfassung
- Einheitliche Taxonomie
- Leistungsfähige Suche
Diese 3 Aspekte führen zu einer strukturierten und einheitlichen Erfassung des Wissens sowie zu einem effizienten Finden der gesuchten Experten.
Umsetzung
Darüber hinaus können weitere Profil-Informationen definiert werden, die für jeden Experten einzutragen sind. Dies können übergreifende Informationen wie die Anzahl der Jahre an Berufserfahrung sein oder beispielsweise Sprachkenntnisse.
Wichtig sind ebenso Kontaktdaten zu dem Experten. Gewöhnlich hat jedes Unternehmen bereits seine Anwendung, um zentral die Kontaktdaten aller Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen. Daher sollte die Experten Datenbank nicht redundant die Kontaktdaten erfassen sondern auf das zentrale Mitarbeiterverzeichnis verlinken.
Die Suche nach Experten orientiert sich dann an der definierten Hierarchie an Skills sowie den anderen Attributen eines Experten Profils. Eine facettierte Suche, d.h. die Einschränkung über Filter, sorgt für ein schnelles Auffinden der gesuchten Experten.
Die Stärken der Lösung
Daraus resultierend wurde darauf geachtet, die Skill-Hierarchie so zu definieren, dass sie alle Themen abdeckt aber nicht zu sehr ins Detail geht und noch übersichtlich bleibt. Ebenso sind gleich Sprachkenntnisse und Kontaktdaten schnell sichtbar, mit dem Ziel, dass einfach der Telefonhörer in die Hand genommen wird.
Das Thema der Datenqualität wird durch die Freigabe eines Profils durch den jeweiligen fachlichen Vorgesetzten sichergestellt. Die Aktualität der Daten wird durch eine Erinnerungsfunktion unterstützt. Zudem gibt es einen permanenten Abgleich mit dem zentralen Mitarbeiter-Verzeichnisdienst, damit Personen, die das Unternehmen verlassen haben, nicht mehr angezeigt werden.
Um den Anforderungen des Betriebsrats zu genügen, muss zum einen jeder Mitarbeiter, der sein Profil einstellt, die Freiwilligkeit und das Wissen über die Sichtbarkeit der Daten bestätigen. Zudem ist eine Suche nach Namen nicht möglich, d.h. es kann kein Nutzer gezielt nachschauen, welche Informationen ein bestimmter Kollege eingetragen hat.
Nutzung und Nutzen
Ausblick
Denkbare Erweiterungen aus Sicht der bekannten Social Web Funktionalitäten wäre beispielsweise eine Kommentar-Funktion. Diese könnte genutzt werden, um (positives) Feedback zu einem Experten geben zu können. Zu bedenken ist in diesem Fall aber, dass diese Funktion nicht missbraucht wird und man daher ggf. eine Freigabe oder einen Moderator vorsehen sollte. Ähnliches gilt für ein denkbares Stern-Rating. Hier könnte man Missbrauch durch Verwendung eines 3-Stern-Rasters mit lediglich positiven Ausprägungen vorbeugen. Oder es wäre eine einfache Bewertung „hat weitergeholfen“ analog dem bekannten „Gefällt mir“ denkbar.