Eindrücke von der GGX in London
Vom 11. bis 12.12. konnte ich an der Groovy & Grails Exchange in London teilnehmen. Im Vergleich zum Jahr 2012 hatte das Programm weniger Besucher angezogen und bei den Keynotes blieben einige Stühle leer. Dies hatte aber nichts mit der Qualität des Programm zu tun. Es waren fast alle Core-Entwickler von Groovy und Grails mit Vorträgen präsent.
Den Reigen eröffnete Guillaume Laforge, der die aktuelle Groovy Version vorstellte und auf die Roadmap für die Zukunft einging. Neben Anpassungen für Java8 sind in der Version 2.3 vor allen Dingen die Themen Traits sowie die schnelle Implementierung des JSON-Parsers erwähnenswert.
Anschließend gab es über den Tag verteilt zwei parallele Session mit verschiedenen Themengebieten. Besonders interessant fand ich den Vortrag von Geb-Lead Marcin Erdmann über das Betreuen von Open-Source-Projekten. Er zeigte auf, dass ein erfolgreiches Open-Source-Projekt viel mehr erfordert wie das reine Programmieren. Die Details können im aufgezeichneten Video entnommen werden.
Bei der Panel-Diskussion am Ende des ersten Tages stellten sich die Kern-Entwickler den Fragen des Plenums. Es wurde unter anderem darüber diskutiert, warum die Frameworks Geb und Spock noch nicht in der Version 1.0 vorliegen. Beide Frameworks sind seit Jahren stabil und können nach mehrheitlicher Meinung schon längst im Status eines Major-Releases sein. Dieser psychologische Schritt würde einen zusätzlichen Schub für Groovy und die Frameworks selbst bedeuten, da damit auch der Einsatz in Unternehmen einfacher zu vertreten sein wird. Wir dürfen gespannt sein, ob sich in den nächsten zwei Monaten hierzu etwas tut.
Der zweite Tag wurde von Graeme Rocher mit seiner Keynote zu Grails 3.0 eröffnet. Vermutlich schon im Januar 2015 wird der erste Meilenstein verfügbar sein. Das neue Grails-Release wird eng mit Springboot verzahnt sein und damit auch die dort verfügbaren Features einfach einbinden können. Eine weitere große Umstellung wird das Build-System sein, das zukünftig auf Gradle basieren wird. Damit dürfte eine Integration mit Entwicklungsumgebungen deutlich einfacher sein.
Ein weiteres Highlight am zweiten Tag war das testgetriebene Vorgehen beim Entwicklen einer Springboot-Applikation mit dem Einsatz des Test-Frameworks Cucumber. Hierbei wurde innerhalb von 45 Minuten eine kleine auf Springboot basierende Anwendung entwickelt.
Ich konnte während der zwei Tage in London wieder einige noch nicht bekannte Dinge aus dem Groovy-Öko-System aufschnappen, die sich in dem ein oder anderen Projekt sinnvoll einsetzen lassen werden.