Klassifikation von Portal-Lösungen

von Peter Soth

Portal-Lösungen gibt es wie Sand am Meer. Jeder Hersteller hat mindestens eine Portal-Lösung im Portfolio und jede Web Applikation, die über ein Login verfügt, wird umgangssprachlich als Portal bezeichnet. Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem SAP Portal und Spiegel-Online?

Die Portal-Historie

Das Portal, wie wir es heute kennen, wurde ursprünglich von Yahoo entwickelt. Bedingt durch den immensen Anstieg von Informationen auf den Yahoo-Seiten, sah man sich gezwungen neue Wege zu beschreiten. Hierbei entstand eine der wichtigsten Portalfunktionalitäten, die Personalisierung. Mussten früher Yahoo-Nutzer beispielsweise ihre Wetter-Seite mühsam suchen, so konnte der Benutzer später Präferenzen setzen. Der erste Schritt, der stetig steigenden Informationsüberflutung Herr zu werden. Portale werden oft auch mit einem Flugzeug-Cockpit verglichen. So erhält ein Mitarbeiter alle wichtigen Informationen auf einen Blick und muss sich nicht erst in verschiedene Applikationen einloggen.

Klassifikation

Hilfreich ist hier eine Klassifikation des Portal-Markts, wie sie beispielsweise von der Gartner Group erstellt wurde. Die Gartner Group unterscheidet Portal-Lösungen folgendermaßen:

  • Framework-Portale, z.B. Oracle WebLogic Portal, IBM WebSphere Portal oder Liferay Portal
  • Applikations-Portale, z.B. SAP Enterprise Portal, Mircosoft Sharepoint Server, Siebel Portal (nun Oracle), Cognos Portal (nun IBM), SAS Information Delivery Portal, ….
  • Content-Portale, z.B. OpenText, Day, RedDot


Die meisten Angebote finden sich im Bereich der Applikations-Portale, sprich jeder Hersteller bezeichnet sein User-Interface als Portal – dies macht den Markt so unübersichtlich. Wofür eigenen sich nun die Portal-Lösungen am besten?

Framework-Portale

Diese verfügen über eine eigene Entwicklungsumgebung und bieten die meisten Freiheitsgrade für die Entwicklung an. Sie eignen sich besonders gut, um einen heterogenen Zoo von Backend-Systemen in ein Portal einzubinden. Nachteil ist hier, dass man alles selber entwickeln muss – was jedoch meistens durch eine sehr gute Entwicklungsumgebung stark vereinfacht wird.

Applikations-Portale

Diese können besonders einfach die Applikationen desselben Herstellers integrieren. Leider ist es nicht so einfach, eine heterogene Landschaft zu integrieren. Diese dienen meist als User-Interface zu den verschiedenen Applikationen. Wird innerhalb eines Unternehmens beispielsweise nur SAP eingesetzt, so kann hier schon das SAP Enterprise Portal ausreichen.

Content-Portale

Diese eignen sich besonders gut, um Content redaktionell verarbeiten zu können. Die Integration von Applikationen bzw. Prozessen über verschiedene Backend-Systeme ist mit Content-Portalen jedoch nicht so einfach. Aus diesem Grund wird hier meistens eine Integrationsschicht vor das Portal gehängt, die im eigentlichen Sinn die Funktionalitäten eines Framework-Portals abdeckt.

Fazit

Ich hoffe, dass mit Hilfe dieser Klassifizierung von Gartner das Einordnen der unterschiedlichen Lösungen etwas einfacher fällt. Eine pauschale Aussage, wofür man welches Portal nehmen soll, kann jedoch nicht getroffen werden.

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