Eindrücke zum Java Forum Stuttgart 2012
Gestern waren ein Kollege und ich auf dem Java Forum in Stuttgart. Das Vortragsprogramm war mit sechs parallelen Tracks und jeweils sieben Sessions recht groß und bot einige interessante Vorträge.
Im Vortrag "Mobile Webanwendungen mit JSF" ging es in erster Linie um die Verwendung von jQuery Mobile in JSF. Für Leute, die jQuery Mobile noch nicht kannten, war das sicherlich interessant.
Der Vortrag "Mobile Zeiten - Realisierung einer Car Sharing Lösung" war sehr interessant und zeigte, was sich mit Android alles machen lässt. Im beschriebenen Fall wurden Smartphones so umgerüstet, dass sie mit eigenem ROM und entsprechender App fest installiert in den Autos des Car Sharing Anbieters sind.
Nach einer kleinen Pause, in der man sich mit Brezeln, Croissants und diversen Getränken stärken konnte, ging es für mich weiter zum nächsten Vortrag. Mein persönliches Highlight des Tages war der Vortrag "Welches Open Source Integrationsframework einsetzen - Apache Camel, Spring Integration oder Mule?" von Kai Wähner. Die knapp bemessene Vortragszeit nutzte er optimal, gab einen Einblick in den Anwendungsfall solcher Integrationsframeworks und verstand es gut, sie von großen ESBs abzugrenzen. Die kurzen Code-Beispiele und Pro/Contra-Auflistungen haben den Vortrag bestens abgerundet.
Nachdem wir von der exensio uns kürzlich schon mal überlegt haben, Apache Camel in einem aktuellen Projekt einzusetzen, werden wir diese Überlegungen nach dem positiven Vortrag sicherlich intensivieren. Aufgrund der Groovy-DSL sollte Apache Camel perfekt in unsere Arbeitsweise passen.
Der anschließende Vortrag "Design for Testability in der Praxis" zeigte anhand von Code-Beispielen, wie Methoden umstrukturiert werden können, damit sie besser zu testen sind. Dabei ist es meiner Meinung nach immer ein Kompromiss, inwiefern man beispielsweise zusätzliche Parameter zu Methoden anfügt, nur damit diese für einen Test selbst vorbelegt und exakt geprüft werden können.
Die Mittagspause stellte den Veranstalter vor eine große Herausforderung. War das Foyer in den normalen Pausen schon kaum zu durchschreiten, ohne dass man mehrere Leute anrempelte oder angerempelt wurde, versprach das nichts Gutes für ein Mittagessen in entspannter Atmosphäre. Letztendlich war die Platzsituation jedoch akzeptabel - und das Essen sehr lecker!
Gestärkt und mit etwas getankter Sonne auf den nahe liegenden Grünflächen ging es nach dem Mittagessen in die Session "Sichere Software vom Java-Entwickler". Anschaulich wurden typische Fehler und deren Behebung anhand der OWASP Top 10 gezeigt. Und man sollte es nicht glauben, SQL Injection ist auch in 2012 noch auf Platz 1...
Der Vortrag "Java Anwendungen überwachen und optimieren" gab einen Überblick über typische Messdaten wie Anfragen pro Sekunde oder Durchsatz und verdeutlichte, dass technische Messdaten bei weitem nichts mit Business-Anforderungen zu tun haben müssen.
Der sehr spannende und interaktive Vortrag "Continuous Delivery mit Java" rundete den Tag der offiziellen Sessions ab. Im Vortrag wurde gezeigt, wie mit Chef die eigene Anwendung völlig automatisiert in der Cloud installiert werden kann und Chef selbst dafür sorgt, dass der richtige Applicationserver oder die richtige Datenbank installiert sind - wenn nicht, installiert es sie selbst nach. Das Tool Vagrant geht sogar noch einen Schritt weiter und installiert die eigene virtuelle Maschine gleich mit.
Fazit
Und als alter Stuttgarter war es sehr nett, frühere Kommilitonen und Bekannte zu treffen. Insgesamt also ein lohnenswerter Besuch! Vielen Dank an dieser Stelle an die Organisatoren, Moderatoren, Referenten und allen anderen Beteiligten.
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